Pflanzenbau

Deep Farming Forschungsprojekt

EIP Agri

Neue Wege gehen

Die nächsten Schritte gehen, die Entwicklung voran treiben – Diese Einstellung leben wir in unserem Betrieb schon etliche Jahre. Doerr-Agrar hat in der Vergangenheit schon in vielen großen und kleinen Projekten Sorten, Geräte, GPS Lenksysteme oder auch Software in der Praxis getestet. Nun widmen wir uns einem neuen Projekt:

EIP Agri

Die Partner

Drei Landwirte aus Hessen & Thüringen sowie die Uni Giessen haben sich dazu zusammengeschlossen und ein Forschungsprojekt beantragt, mit dem Ziel neue Düngungsmethoden, modernste Hardware, Satellitendaten und die praktische Erfahrung in einem mehrjährig angelegten Praxisversuch zusammenzuführen. Nun liegt die Genehmigung für das Deep-Farming Projekt vor und wir können dank finanzieller Unterstützung durch die EU und dem Land Hessen mit unserem Vorhaben beginnen.

 

Ablauf und Ziele

Ziel soll es es sein in Großparzellenversuchen die Düngung unserer Kulturen weiter zu optimieren, sodass in Zukunft mit weniger Dünger noch die gleichen Erträge und Qualitäten geerntet werden können. Dazu werden die Böden unserer Felder teilflächenspezifisch gescannt und diese Daten dann mit Satellitendaten verschnitten. Auch unsere eingesetzten Wirtschaftsdünger (Gülle & Gärreste) werden mittels Nahinfrarotspektroskopie kurz NIR, teilflächenspezifisch erfasst. Im weiteren Verlauf der Vegetation fährt der Traktor mit dem Düngerstreuer über das Feld und bringt seine Mineraldünger nach vorgeplanten Applikationskarten aus.

Bei der Ernte werden nicht nur die Erträge und Feuchtigkeitsgehalte des Getreides punktgenau im Feld erfasst. Auch hier kommt ein NIR Sensor zum Einsatz, der während des Ernteprozesses bereits die Qualitäten wie den Eiweisgehalt im Weizen ermitteln soll. Die Aufgabenstellung wird nun sein, verschiedene Düngungsvarianten miteinander zu vergleichen um am Ende einen optimierten Gesamtprozess zu erreichen. Viel Technik, viel Software – aber in Verbindung mit der langjährigen Erfahrung von Praktikern – wir sind gespannt welche Ergebnisse wir am Ende präsentieren können.

Weiter Informationen zum Programm unter:

 

EIP-Agri » Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Hessische Landesregierung Europäische Union

CTF – Controlled Traffic Farming erklärt

CTF – Controlled Traffic Farming erklärt

CTF – Controlled Traffic Farming erklärt

Wir bewirtschaften unsere Äcker nun seit 2012 im CTF Verfahren, was das ist und welche Vorteile es bringt wird im folgenden Erklärt:


Was bedeutet Controlled Traffic Farming?

Das befahren der Felder nach am Computer geplanten und genau festgelegten Fahrspuren. Sowohl unsere Fahrgassen im Feld – die Spuren in denen die Spritze und der Traktor mit dem Düngerstreuer fahren – als auch die Bodenbearbeitung, die Sämaschine, die Walze, der Selbstfahrer zur Gülleausbringung und der Mähdrescher fahren auf unsichtbaren Gleisen. Zentimetergenau, jedes Jahr auf der selben Stelle.


Welchen Vorteil bringt uns dieses Verfahren?

Dank CTF können wir mehrere Vorteile für uns nutzen:

  • Bodenverdichtungen können reduziert werden, durch das Festlegen der Fahrgassen auf feste Spuren die wie Gleise im Feld sind, sind die Bodenverdichtungen an dieser Stelle für die Pflanzen unproblematisch, die Befahrbarkeit wird sogar verbessert. Die Wurzeln der Pflanzen können sich besser entwickeln.
  • Wir können unsere Felder effizienter bewirtschaften, Hindernisse und Wendemanöver werden reduziert
  • Erosion kann aktiv reduziert werden, indem Fahrgassen möglichst parallel zum Hang angelegt werden

Übrigens:

Auch während eines nassen Sommers wie 2021 fahren die Abfahrgespanne bei der Getreideernte mit ihren Anhängern immer nur auf den Fahrgassen. Extreme Verdichtungsschäden wurden vermieden, kein Fahrzeug hat sich festgefahren. Möglich wird das, da unser neuer Mähdrescher, der Lexion 8900 mit dem speziellen, extralangen 7XL Abtankrohr ausgestattet ist. Das Raupenlaufwerk des Mähdreschers verteilt das Gewicht auf eine breite Aufstandsfläche, sodass auch dieser so wenig wie möglich den Boden belastet.

2019 – Wieder ein Jahr mit neuen Herausforderungen

2019 – Wieder ein Jahr mit neuen Herausforderungen

Auch im Jahr 2019 hatten wir mit einigen Herausforderungen zu kämpfen.

Vor allem der sehr trockene und heisse Sommer hat uns gezeigt, dass die extremen Wetterbedingungen weiter zunehmen. Die Folge waren Qualitäts- und Ertragseinbußen bei der Braugerste und die Schwierigkeiten bei der Herbstbestellung.

Anfang Oktober kam dann der ersehnte Wetterwechsel mit ergiebigen Regenmengen, die dann wiederum die Weizenaussaat verzögert haben. Wir sind jedoch zufrieden mit unseren Beständen, da wir im Großen und Ganzen zum optimalen Zeitpunkt drillen konnten.

Hierzu ein paar Impressionen zum Sommer und Herbst 2019:

Heuernte abgeschlossen

Fendt 933 mit Claas Disco 1100

Die Heuernte 2019 ist abgeschlossen, wir konnten wieder ein sehr gutes Futter einfahren. Einzig die Menge ist dieses Jahr wieder etwas weniger, was wohl an den fehlenden Wasserreserven in den Böden aus dem Vorjahr gelegen hat. 

Da die Heuernte immer an mehrere Tage gutes Wetter gebunden ist, bedeutet diese für die Landwirte meist Nervenkitzel. In diesem Jahr hatten wir zum Glück einige stabile Wetterphasen, sodass wir unsere gesamte Heuernte trocken und mit guter Qualität bergen konnten.

Ceres Award 2019 – Andreas Dörr als Finalist im Bereich Ackerbau

Ceres Award 2019 – Andreas Dörr als Finalist im Bereich Ackerbau

Wir haben die überraschende Nachricht erhalten, dass Andreas Dörr in der finalen Auswahl für den Ceres Award 2019 als bester Ackerbauer nominiert wurde.

Ceres Award 2019 Finalist

Der Ceres Award wird jährlich in elf Kategorien vergeben und zeichnet Landwirte in Deutschland für ihre außergewöhnlichen Leistungen aus. Mit dieser Auszeichnung, soll natürlich nicht nur der einzelne Landwirt im Fokus stehen, vielmehr geht es darum auch zu zeigen, wie engagiert viele Landwirte jeden Tag ihrem Beruf nach gehen und dabei innovativ, aufgeschlossen und mit Unternehmergeist agieren.

Es freut uns sehr in der Kategorie Ackerbau in der Short-List unter den letzten drei Bewerbern zu stehen und freuen uns nun auf die spannenden nächsten Wochen. Am 16. Oktober 2019 findet in Berlin die Preisverleihung statt – hier werden dann die Gewinner bekannt gegeben, drückt uns die Daumen! 😉

Hier geht’s zur Shortlist auf www.ceresaward.de

BR – Unser Land berichtet über uns

BR – Unser Land berichtet über uns

Am 12.04.2019 berichtete der Bayerischen Rundfunk in Beitrag über unseren Betrieb.

Der Titel des Beitrags lautete Landwirtschaft 4.0 und zeigt einen Teil der digitalen Lösungen die wir täglich bei unserer Arbeit einsetzen.

Hier können Sie sich die Sendung nochmal anschauen:

In dem Bericht sieht man die Braugerstenaussaat 2019 bei der wir die Gerste nach vorgeplanten „Applikationskarten“ ausgebracht haben. Hier geht es darum die Saatmenge an die unterschiedlichen Bodenverhältnisse in einem Schlag anzupassen um eine optimale Bestandesdichte zu erreichen.

Auch bewirtschaften wir unsere Flächen nun schon seit 6 Jahren im Controlled Traffic Verfahren. Das bedeutet, dass die Fahrgassen jedes Jahr 2cm genau an der selben Stelle liegen, was wiederum viele Vorteile mit sich bringt:

  • Bodenverdichtungen sind immer an der selben Stelle, die Pflanzen wachsen im lockeren unverdichteten Boden
  • Die Fahrgassen wurden so geplant um bei Starkregenereignissen möglichst Erosion zu vermeiden
  • Der Arbeitsablauf im Feld ist optimiert, es sind weniger Wendemanöver notwendig, was wiederum Zeit und Kraftstoff spart 

Nun kann die Sommergerste wachsen

Nun kann die Sommergerste wachsen


Die Aussaat der Braugerste ist abgeschlossen

Auf 200 ha haben wir auch in diesem Jahr wieder das Getreide angebaut, aus dem unser Bier gebraut wird.


Ein Fendt 936 Vario bei der Aussaat mit einer Horsch Pronto 6DC

Was ist an der Braugerste besonders?

Die Braugerste, oder auch Sommergerste genannt, wird im Frühjahr ausgesät, da diese nicht winterhart ist und gegenüber der Futtergerste besondere Eigenschaften besitzt.

Für die Verarbeitung als Braugerste im Bier ist hier vor allem Qualitätskriterien wie ein geringer Eiweißgehalt und ein hoher Vollgerstenanteil wichtig. Auch die Keimfähigkeit ist von entscheidender Bedeutung für den Mälzer, da dieser mit der gezielten Keimung die biochemischen Vorgänge im Korn in Gang setzt um sein Malz herzustellen. 

Auch in diesem Jahr wird wieder unsere Gerste von der Malzfabrik Lang in Mellrichstadt weiterverarbeitet um im Anschluss in Kaltennordheim und Schwarzbach zu einem Bier aus der Region zu werden.


Übrigens:

Wie auch alle anderen unserer Kulturen wurde die Braugerste ausschliesslich pfluglos angebaut. Um Nährstoffe zu binden, den Humusaufbau zu fördern und Erosion zu vermeiden, haben wir dazu über den Winter eine Zwischenfrucht angebaut, die im Winter abgefroren ist.

Vor der Aussaat wurden die Felder dann mit dem Köckerling Vario Grubber und dem Fendt 1050 gegrubbert um sie für die Saat vorzubereiten.

Warum wir unsere Felder Düngen

Warum wir unsere Felder Düngen

Es ist Februar 2019, die Tage sind bereits überraschend schön, nachts wird es aber noch ordentlich frostig. Genau die richtige Zeit um mit der ersten Gabe der Düngung zu beginnen.

 

Den Düngebedarf ermitteln

Doch bevor wir mit dem Traktor und dem Düngerstreuer aufs Feld fahren, müssen wir erst den Düngebedarf ermitteln. Wenn die Felder geerntet werden, wird mit dem Erntegut jede Menge an Nährstoffen vom Feld abgefahren, diese Nährstoffe fehlen dem Boden. Wenn dies dauerhaft geschieht, würden die Erträge stark zusammen brechen. Also berechnen wir im Voraus wieviel Nährstoffe die Frucht benötigt um ihren Ertrag zu sichern, deshalb spricht man auch von einer Ausgleichsdüngung. Diese ermittelte Menge teilen wir uns dann im laufe der Vegetation in mehrere Gaben ein.

Der Frost in den Morgenstunden im Februar ist ideal dafür, die Böden sind hart gefroren und daher gut befahrbar. Im Laufe des Tages tauen die Flächen auf, der Stickstoff beginnt sich aufzulösen. In den kommenden Tagen im März beginnen die Pflanzen mit dem Wachstum und der Bestockung.

 

Kartoffelernte

Kartoffelernte

Heute hat die Kartoffelernte begonnen – zum dritten mal bauen wir jetzt schon Kartoffeln zum selbst Aufsammeln für unsere Verpächter an. Wie in jedem Jahr hatten unsere Verpächter die Möglichkeit eine Reihe Kartoffeln kostenlos mit angebaut zu bekommen. Es freut uns sehr, dass dieses Angebot so zahlreich angenommen wird und zeigt die Wichtigkeit regional produzierter Lebensmittel. Wir wünschen unseren Verpächtern einen guten Appetit beim Verspeisen der tollen Knolle!

Hier wächst unser Bier

Hier wächst unser Bier

In Seeba in einem unserer Braugerstenfelder ist dieses Bild entstanden. Hier haben sich die Beteiligten im Bunde des Regionalprojekts Hier wächst unser Bier getroffen um ein Symbol zu setzen. Die Wertschöpfungskette bleibt in der Region, die Wertschätzung eines natürlichen Nahrungsmittels steigt. Auf dem Foto zu sehen Links:

  • Andreas & Hubert Dörr die Braugerstenbauern
  • Julian Reukauf von der Rhön Bier Brauerei Kaltennordheim
  • Thomas Lang mit Sohn von der Malzfabrik Mellrichstadt